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mal wieder jemand zum Kuscheln - in einer riesigen Mall in Delhi
mal wieder jemand zum Kuscheln – in einer riesigen Mall in Delhi

 

 

gestern mein erster indisch-katholischer Gottesdienst
gestern mein erster indisch-katholischer Gottesdienst
Sahnetorte zum Abschied unseres alten Heimdirektors
Sahnetorte zum Abschied unseres alten Heimdirektors
die Mädchen tanzen Cha cha cha - den ich ihnen noch am Abend zuvor gezeigt hab
die Mädchen tanzen Cha cha cha – den ich ihnen noch am Abend zuvor gezeigt hab
alle versammelt
alle versammelt

Bahnbrechende Neuigkeiten

gibt es keine. Es ist die Zeit der anstrengenden „exams“ in Greater Noida, weshalb ich meist nur Zeit zum Lernen mit unseren Mädels verbringe. Und die restliche Zeit? Erkunde ich unsere Umgebung, um mich immer besser in unserer 50.000 Einwohner zählenden Kleinstadt zurechtzufinden. Meist funktioniert dieses Unterfangen nicht nach Plan – lohnenswert ist es trotzdem.

Eine Blockwanderung.

Yoga, hab ich beschlossen, ich mach Yoga. Aha, es gibt sogar ein Yogacenter in unserem Block, geöffnet von 9 bis 1. Das hab ich bei einem Spaziergang herausgefunden. Also mache ich mich heute auf den Weg, bestens gelaunt und schon mal „vorgestretcht“ schreite ich los, die in der Mittagshitze herumlungernden Hunde ignorierend. Man will ja die Wirksamkeit der Tollwutimpfung noch nicht gleich im ersten Monat provozieren. Vorbei am kleinen Kadamba, der spartanisch mit Buden bestückten Nische, mit der euphorischen Aufschrift „Shopping Market“. Ein Suzuki rast hupend heran, erkennt mich als Weiße und schleicht mit heruntergelassener Scheibe an mir vorbei. Hello Ma’am, wie geht’s. Weiter laufen, den Spruch kenn ich schon.

Die Sonne brennt jetzt doch etwas unangenehm auf der Haut – Sonnenspray mit LSF 50 liegt irgendwo im Bad. Konnte doch keiner ahnen, dass es mit Beginn der Winterzeit noch mal 35 Grad werden. Welche Abzweigung war das nochmal? Schritt um Schritt. Hello Didi (Hallo große Schwester), ruft es vom Balkon eines hübschen, weißen Mittelklasse Hauses. Ein kleines Mädchen lugt – vermutlich erschrocken über ihren eigenen Mut – durch das gusseiserne, mit bunten Tüchern behangene Gitter. Ein paar Stäbe weiter späht ein zweiter Fratz durch die Beine einer Herrenunterhose. Hello, grüße ich zurück und lächle. Ich komme an einem Kiosk vorbei (Stand der letztens auch schon da??) und an einem Wiesenstück, auf dem etliche Jungs etwas spielen, das aussieht wie eine Mischung aus Minigolf und Baseball mit riesigen Keulen. Das muss dann wohl Cricket sein. Interessiert gucke ich ihnen zu, bis einer der Typen herantrottet und mir mit unwirschen Handbewegungen bedeutet, dass ich weggehen soll oder hereinkommen – wer weiß das schon genau? Ich mache mich lieber auf die Socken (bei den Temperaturen gibt es kaum eine passendere Redewendung). Sträucher, Baracken, eine Kuh, die im Müll wühlt und mich verstört anglotzt. Irgendwie bin ich hier falsch, oder? Das Yogazentrum sah doch sehr modern aus und befand sich sehr wohl in gepflegter Umgebung.

Spätestens jetzt wird mir bewusst, dass ich mich verlaufen habe: Ich komme an der Schranke an, die mir das Ende des Blocks bedeutet. Sie ist zur Öffnung auf der einen Seite mit Feldsteinen beschwert und wird von einem Guard bewacht, der in diesem Fall schlafend in seinem Stuhl zusammengerutscht ist. Das Gewehr baumelt an seiner Schulter. Ich wische mir über die Stirn und dann über mein Handy. Kurz vor 1. Verdammt. Ich versuche die nächste Seitenstraße, auf der Suche nach mir bekannten Anhaltspunkten. Keine. Ich frage eine junge Inderin, nach dem Yogazentrum. Welches Yogazentrum? Hier in Greater Noida? Nein. Langsam komme ich mir vor, wie der Beduine, der eine Fatamorgana gesehen hat. Entdecke die Pragyan School, auf die etliche unserer Mädels gehen, und eine komische blaue Kuppel. Erinnert an die Dresdner Zitronenpresse. Ein großer, weißer Marmorbau. Umzäunt und bepinselt mit dutzenden von Hakenkreuzen. Wo bin ich denn hier gelandet?

Anschließend an diese lange, heiße und irgendwie ziemlich sinnlose Tour besuche ich nun (nach Kirche und Synagoge) endlich ein drittes, sehr interessantes Gotteshaus: Einen Hindutempel. Die Blockwanderung hat sich doch noch gelohnt! Penetrante Räucherkerzchen, mantrenmurmelnde Beter, Frauen, die Blumen, Bananen und (volle) Milchtüten (!?) „opfern“, Götterfiguren mit 8 Armen, wahlweise Affen- oder Elefantengesicht, herausgestreckter Zunge und blauer, schwarzer oder orangener Färbung warten hier auf mich. Nicht zu vergessen: die wenig überzeugende Darstellung der männlichen und weiblichen Genitalien während des Geschlechtsaktes, welche von allen Besuchern gestreichelt, geküsst oder mit Wasser begossen wird. Diese Religion hat sich mir noch nicht zufriedenstellend erschlossen – daran werde ich arbeiten!

Hier also das Resultat meiner Blockwanderung: ein Sonnenbrand, keinen Schimmer von der Befindlichkeit des Yogacenters & folgende Fotos.

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Die Anbetung des Geschlechtsaktes…
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… sieht man nicht alle Tage.
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in den Tempel gehts nur ohne Schuhe
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Man nennt ihn Ganesha.
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Einmal läuten bitte beim Betreten und Verlassen des Tempels!
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Über dieses Objekt bin ich mir noch nicht ganz im Klaren.

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Tagelang.

30°C, Registration im „Foreigners Regional Registration Office“ – die indische Bürokratie ist uns freundlich gesinnt und man schickt uns nur 1 mal nach Hause zurück, weil ein Dokument (von dessen Notwendigkeit wir nichts ahnten) fehlt.

Freiwilligenkonferenz im Büro von Udayan Care. Buntes Konfetti aus Franzosen, Kanadiern, Japanern, Mexikanern und Deutschen. Ich kann so exotisch, wie ich mir mit meinem Auslandsjahr vorkomme also nicht sein. Austausch von Erfahrungen, Leben im Projekt, Reiseplänen. Übersprudelnde Gefühle bei denen, die schon länger da sind. Freude, Stolz, Motivation. Überanstrengung, unerfüllte Vorstellungen, Resignation. Authentizität. An diesem Punkt gibt es keine Angeber mehr.

Es ist so gut zu reden. Deutsch zu reden. Mit erfahrenen Freiwilligen, die Anfangserscheinungen wie Heimweh und Fremdheitsgefühl bereits hinter sich gelassen haben. Perfekt ins Projektleben integriert zu sein scheinen. Denn ausnahmslos wirst du ermutigt, geduldig zu sein mit dir selbst und mit den Indern. Geduld ist wichtig.

Vieles in Indien geht schrecklich langsam: die Kühe über die Straße, der Officer, wenn er vorm Supermarkt deinen Kassenzettel abstempeln muss (Diebstahlkontrolle auf indische Art), das Freischalten von Simkarten (vor allem, wenn dein Handy deine einzige Möglichkeit ist, nach Dtl. zu kommunizieren und du gerade einfach nur genau dahin zurückwillst).

Dinge, die schnell gehen: in Deutschland geschmiedete Pläne und Vorstellungen werden dir umgehend entrissen, angequatscht werden von eifrigen Rikschafahrern, Bettlern und Markthändlern, Hilfe bekommen, wenn man den Weg nicht weiß, Wechsel der Gefühlslage mit dem Wechsel der unglaublich vielfältigen Bilder, die ich täglich seh…

Gespannt auf den Tag, wenn ich von hupenden Autos geweckt werd. Genervt, wenn ich in den kaputten Spiegel blicke. Geschockt, wenn eine Kakerlake aus dem Duschausguss kraucht und dann auf meine Füße zusteuert. Angeekelt, vom Geruch des salzigen Kohls zum Frühstück und noch mehr vom Gestank der Abgase, des Mülls und der menschlichen Hinterlassenschaften in Delhi. Geflasht, von so unfassbar vielen Menschen auf Delhis Straßen. Gerädert, vom vielen Herumgefahre. Sekunden später wieder genervt, weil dies nur der ewigen Entfernung von Greater Noida zu Delhi geschuldet ist (Auf der Indienkarte sind Greater Noida und die Hauptstadt 1 Punkt. Trotzdem ist man vom einen zum anderen Ort mindestens 2 Stunden unterwegs. Wie abnormal groß kann ein Land eigentlich sein???) Schuldig angesichts klapperdürrer Kinder, wenn ich nach einigem Gefeilsche mit zwei neuen Hosen und einem neuen T-shirt (für insgesamt knapp 7 Euro) den Markt verlasse. Wieder geschockt, als mir ein Typ im Vorbeilaufen einfach an den Arsch grapscht. Müde, nach alldem.

Die schönsten Momente: Stundenlange Gespräche mit Karishma über ihre Weltsicht, ihre Zukunftspläne, ihr Leben bis jetzt. Scherzen mit dem kopfwackelndem Rikschafahrer. Kalte Dusche zu jeder Tageszeit. Geräusch des anspringenden Ventilators nach einem Stromausfall. Skypen mit der Familie. Nach einem beschissenen Tag das Harry Potter Hörspiel weiterlauschen oder einfach aufs Bett legen und zu Tomte chillen. Nach Hause Träumen zu dir. Zu unseren Freunden nach Dresden, zu den langen gemeinsamen Autofahrten, zu ewigen Umarmungen, zu flambiertem Obst, zur JG. Sich überall und zu jeder Zeit geliebt und begleitet zu wissen. Und in der Annahme, dass man da grade das Richtige macht.

Metrostation. Fotografieren verboten.
Metrostation. Fotografieren verboten.
Studentenblumengirlanden. Ich werd irgendwann noch rausfinden, was die bezwecken.
Studentenblumengirlanden. Ich werd irgendwann noch rausfinden, was die bezwecken.
Heiligenstätte
Heiligenstätte
Indische Pizza - bisher das beste indische Gericht!!
Indische Pizza – bisher das beste indische Gericht!!
wir zwei
wir zwei
kein Reis. kein Chapati. kein salziges Gemüse. Fettsche Fritten und'n Mc Chicken!
kein Reis. kein Chapati. kein salziges Gemüse. Fettsche Fritten und’n Mc Chicken!
Tagebuch. Kleiner Bär. Losung.
Tagebuch. Kleiner Bär. Losung.

 

Wie es ist. / How it is.

Aus der Mail an einen guten Freund.

Das Leben in Indien ist soooo anders als zuhause. So verrückt, so aufregend, so anstrengend und alles ist neu. Aber (bis jetzt) liebe ich es. Ich lebe in einem großen Backsteinhaus in Greater Noida, in der Nähe von Neu Delhi, wo die Luft schlecht ist und Kühe, Hunde und Vögel auf der Straße laufen, trotz des chaotischen Verkehrs: Jeder hupt wegen jeder Kleinigkeit und fährt 100 obwohl nur 60 erlaubt ist. Die Menschen starren Katharina und mich an und versuchen uns übers Ohr zu hauen, wenn wir etwas kaufen wollen.

In unserem Heim können wir English mit den Mädchen sprechen, die Verständigung ist also kein Problem. Aber es ist schon verrückt, das manche von ihnen nicht einmal wissen, wie alt sie sind. Und sie sind so auf dieses Heim angewiesen!! Ich meine, es ist nicht schlecht hier: Sie bekommen Essen, ein Bett, haben hier Freunde und können auf die besten Schulen gehen… aber sie dürfen, außer wenn sie zum Unterricht müssen, nicht raus. Sie denken, sie wissen alles über die Welt da draußen, weil der „uncle“ ihnen „alles“ erzählt hat. Sie haben große Träume – wollen Sängerin, Schauspielerin oder Autorin werden, oder nach Kanada ziehen. Es ist so krass, ihnen zuzuhören. Du willst ihnen gerne sagen „Ja, wenn du nur genug arbeitest, wird dein Traum wahr!“ – aber das wäre wohl gelogen und nicht fair.

Seit ein paar Tagen werde ich immer dankbarer für all das, was Gott mir in Deutschland geschenkt hat. Für meine Familie, für unser Haus, für die viele, schöne Zeit, die ich mit meinen Freunden verbringen darf. Für Kartoffeln, grüne Bohnen und Steak, für Schokolade und alles, was NICHT scharf ist. In den ersten Tagen wollte ich nichts als nach Hause zurückzufliegen, weil mich alles angekotzt hat. Aber jetzt möchte ich das Jahr hier genießen und für mich, Katharina und die Mädchen das Beste draus machen.

(…) Früher wollte ich einen Freiwilligendienst machen, um die Welt zu retten. Aber ich schätze, das ist eine ungünstige Zielsetzung… Schließlich war ich einfach glücklich, die Möglichkeit zu bekommen, eine „nicht-westliche“ Kultur kennenzulernen, mich kennenzulernen, das Leben besser kennenzulernen. Denn ich hasse es, wenn Menschen über Dinge sprechen, von denen sie keine Ahnung haben. All die Vorurteile, all die schlechten Reden über „arme, unterentwickelte“ Länder machen mich krank. Ich wollte einfach erleben, wie es wirklich ist, keine secondhand-Informationen mehr. Also war es vielleicht auch eine Art Rebellion, Provokation. Aus all diesen Gründen mache ich das hier. Um ehrlich zu sein frage ich mich zur gleichen Zeit, ob es notwendig war, dafür gleich ein ganzes Jahr zu verwenden. Zur Zeit würde ich sagen „Nein, ein halbes Jahr hätte locker gereicht“. Aber wer weiß schon, wie ich nächstes Jahr darüber denken werde? Bis jetzt bereue ich nicht, dass ich das hier angefangen habe. Ich will es. Und ich weiß, dass es mich und meinen Glauben stärker machen wird. Das ist übrigens das Wichtigste hier: Internet zu haben um Kontakt mit allen meinen Leuten zu halten und Kontakt zu Gott zu halten.

Liebe Grüße aus Indien von eurer Chrissi =)

Mail to a good friend of mine:

Time in india is sooooo different from home! its so strange, so exciting and exhausting and everything is new. But I love it (till now) I am living in a big brick house in Greter Noida near Delhi, where air is so bad, cows, dogs and birds cross the street everywhere even if the traffic is so chaotic: everyone blows horn all the time and drives 100 km/h while 60 are allowed. people stare at Katharina (other volunteer) and me and try to cheat, when we want to buy sth. In our home in the orphanage we can speak english with the girls all the time so language is no problem. but its like strange that some of them dont even know how old they are. And they are so addicted to this home!! I mean it is not bad here, they get food and a bed and friends, they can go to the best schools… but they are not allowed to get out of the home except of going to school and shopping sometimes. they think they know everything about the real world outside the home because the „uncle“ (boss of the orphanage) told them „everything“. They have big dreams – want to get singer or actress or author, want to settle to Canada or elsewhere. It is so crazy to hear all that. You just want to tell them „yes your dream will come true“ but that was just not true and unfair. Since a few days I am getting unbelievably thankfull for everything God has given me at home, for my family, for our house, for meeting my friends, for potatoes, beans and steak, for chocolate and everything NOT spicy The first days I just wanted to get back home because everything was annoying me. But now I want to enjoy that year and make the best of it for me, Katharina and the girls

Actually I wanted to do volunteer work because I wanted to safe the world. Guess this is no good goal if you start this. Finally I was happy to get the chance to learn sth about a „not-western“ culture, to learn about myself and about life. Because I just hate people telling things or speak about themes they do not know anything about it. All that prejudices, all that bad opinion about „poor, undevelopped“ countries made me sick. I just wanted to see how it really is. did not want to hear 2nd hand information anymore. so I think it also was kind of a rebellion or provocation. yes and all this made me do this actually i am asking myself if it was neccessary to do this for one whole year. „it was not“ i would say now, „6 months are perfectly enough“. but who knows what I will say in one year?? till now i have no regrets that i make volunteer work. i still want this, ans i know that it will make me more confident that it will strengthen my faith. this is the most important thing for me here by the way: having internet to hold contact with everyone and hold contact to God.

Love,

Chrissi

Inventur!

Nach fast 5 Tagen in unserem neuen Domizil in Greater Noida, Indien, finden Katharina, meine „Mitfreiwillige“ und ich uns ganz gut zurecht.

Von Metro-, Bus- und riskanten Rikschafahrten über das Knausern mit Straßenhändlern um ein paar Rupees bishin zu fettigen Chapatis zum Frühstück haben wir auch schon einiges erlebt. Reis, Dhals und Gemüsepfannen. Joghurt gibt es auch, der sieht zwar ein bisschen eklig aus, schmeckt aber – wenn man ihn mit ein bisschen mit (vorher von Ameisen befreitem) Zucker bestreut – genau so wie der zuhause.

Wo wir gerade bei Reis sind… den essen die Inder wirklich gern! Morgens, mittags, abends, auch mal als kleinen Snack. Damit komm ich meistens klar. Nur für das Frühstück hab ich mich gleich am zweiten Tag mit Cornflakes eingedeckt…

Ansonsten hab ich bis gestern noch nicht allzu viel zu tun gehabt: Eine Stunde Lernen für Kanchans Englisch Examen, ein paar Bohnen schnippeln und Krankenakten neu formatieren… Die restliche Zeit lässt es sich sehr gut auf dem Bett unter dem Ventilator verbringen. Solche „Air conditions“ sind hier wirklich von größtem Nutzen: Wenn sie bei einem der zahlreichen Stromausfälle ausgehn, kann man höchstens 10 Sekunden später mit einem allround-Schweißfilm rechnen =)

Aber nach ein paar Minuten beginnt der Deckenventilator wieder zu rotieren (das bisher schönste Geräusch hier in Indien!!) und man kann weiter dösen.

Aber allem Anschein nach hat uns irgendjemand verpetzt, denn für das ganze Faulenzen, gab’s gestern die Rechnung: Der „Uncle“ im Heim meinte, er hätte da eine Aufgabe für uns…

Wenn die Mädchen aus dem Heim älter sind, heiraten sie meistens und ziehen dann aus. Die Hochzeitsgeschenke werden jedoch meist ins Heim gesendet und dann dort konfisziert… Doppelt sich also ein Geschenk (z.B. zwei Teesets), so behält eines davon das Heim und das andere das Brautpaar… Dieses Verfahren wird allem Anschein nach bei jeder Hochzeit angewand.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich seit der Heimgründung 1996 alles mögliche (und unmögliche) Utensil angesammelt hat. Der Plan ist eigentlich der, dass das Heim bei der nächsten Hochzeit selbst was zum verschenken hat.

Ich allerdings misstraue dieser Angabe etwas… Ich meine bei den Ebay-Kleinanzeigen, würde sich aus so manchem Geld verdienen lassen. Dass der „Uncle“ diese Idee nicht auch schon hatte bezweifle ich…

Trotzdem sind wie unten zu sehen immer noch genug „Hochzeitsgeschenke“ übrig. Staubig, stinkend, teils kaputt – aber der gute Gedanke zählt ja bekanntlich…

Unsere Aufgabe war es nun, all diese verschiedenen Exemplare zu sortieren und zu listen. Ein paar Impressionen davon seht ihr im Folgenden.

❤ – allerliebste Grüße von eurer schwitzenden, staubigen, glücklichen Chrissi =)

Unsere Süßen
Unsere Süßen
So ein schönes Hochzeitsgeschenk!
So ein schönes Hochzeitsgeschenk!
Inventur - der vermutlich erste Converse-Pulli der Welt
Inventur – der vermutlich erste Converse-Pulli der Welt
Motorikscha-die leere Straße trügt
Motorikscha-die leere Straße trügt
In der Rikscha - ein schnelles Bild
In der Rikscha – ein schnelles Bild
Herbert, unser Gecko im Bad mit seinem Abendbrot. Die Abmachung; nachts wenn er rumkrabbelt kommen wir nicht zu ihm ins Bad, dafür bleibt er am Tag hinter dem Wasserboiler.
Herbert, unser Gecko im Bad mit seinem Abendbrot. Die Abmachung; nachts wenn er rumkrabbelt kommen wir nicht zu ihm ins Bad, dafür bleibt er am Tag hinter dem Wasserboiler.

VLUU L200  / Samsung L200

Faulenzen
Faulenzen
Fahrradrikscha in Delhi - sehr abenteuerlich
Fahrradrikscha in Delhi – sehr abenteuerlich
Inventurliste, letzte Seite
Inventurliste, letzte Seite

VLUU L200  / Samsung L200

Angekommen!

 

…bin ich zumindest körperlich in Greater Noida, Indien. Schwüle Hitze, dicke Luft (zumindest in Delhi), unglaublich chaotischer Verkehr mit hupenden, drängelnden, links und rechts mit Milimeterabstand überholenden Autos, Bussen, Fahrrädern und Rikschas, keine Sicherheitsgurte auf den Rücksitzen, Stromausfälle, streunende Kühe, Hunde, nervende Tauben am Fenster, kaputte Duschen, Klospülungen und funktionsuntüchtige Steckdosen, leckerer Milchreis, strahlende Kindergesichter, Frauen in bunten Saris – irgendwie wie in den Arte-Dokus =) Kann’s immer noch nicht ganz realisieren, dass ich jetzt wirklich hier bin…

Bilder und mehr gibt’s in ein paar Tagen!

Jaaaa!

Nach langem Trommelwirbel ist zu verkünden: SONNTAG! Es wird der kommende Sonntag. Viertel 3 nachmittags entschwebe ich deutschen Gefilden in Richtung Oman. Richtig gelesen: Es geht zunächst auf die Arabische Halbinsel; 2einhalb Stunden Aufenthalt in Muscat – mal sehn, was mich dort erwartet – und schließlich nach Delhi…

Für alle, die’s interessiert: Oman air liegt auf Platz 3 der beliebtesten airlines, nur die Ostfriesen sind noch besser =D

http://www.fluege.de/Katalog/Oman-Air/Airline-3459

das Wichtigste...